Ich bin eine Naschkatze. Deswegen
backe ich wahrscheinlich auch so gerne. Und wenn dann ein Geburtstag ansteht,
kann Frau sich immer besonders austoben. Dieses Jahr hatte ich mir besonders
hohe Ziele für meinen Schatz gesetzt. So hohe, das ich schnell zu zweifeln
begann ob es denn klappen würde. Es gab Rückschläge und es ist nicht alles so
perfekt geworden wie erhofft, aber alles in allem war ich am Ende des Tages
glücklich und unsere Gäste auch.
Das war meine erste Torte, mein
erster Biskuiteboden, meine erste Fondant-Arbeit. Also jede Menge Premieren. Ich
hatte 6 Stunden eingeplant, schlussendlich habe ich 4,5 Stunden gebraucht.
Allerdings habe ich am Abend zuvor auch schon etwas vorbereitet. Hier also erst
einmal den Ablaufplan:
Tag zuvor:
Pudding für Buttercreme kochen
Biskuit backen
Tag der Herstellung:
Buttercreme herstellen
Überzugcreme herstellen
Grundform 26 Durchmesser / Die
Torte hat später einen Durchmesser von 20
Zutaten Biskuit:
6 Eier
6 EL Wasser
250g Zucker
250g Mehl
2 TL Backpulver
1TL Vanille Paste
Zubereitung:
Den Ofen auf 200° Grad vorheizen.
Die Eier mit dem Wasser schaumig aufschlagen. Den Zucker zusammen mit der
Vanille Paste zur Eimasse dazugeben und kräftig aufschlagen. Mischt das Mehl
mit dem Backpulver und siebt es in den Teig. Nun noch einmal alles kräftig
aufschlagen. Eine Springform mit Backpapier auslegen und die Ränder gut
einfetten. Den Teig einfüllen und gute 40-45min. backen. Mit einem Holzspieß an
der dicksten Stelle einstechen und testen ob der Kuchen fertig ist (das sieht
man, wenn kein Teig an dem Holz kleben bleibt).
Nun den Biskuit gut auskühlen
lassen. Daher bietet es sich an, den Kuchen einen Tag vorher zu machen.
Buttercreme Vanille:
1 Päckchen Vanille-Pudding
6 EL Milch
0,5L 3,5 Milch
3 EL Zucker
250g weiche Butter
1 TL Vanille Paste
Zubereitung:
Den Pudding nach Anweisung
kochen. Ich nehme hierfür etwas weniger Zucker, da die Creme nicht zu süß
werden sollte. Wenn der Pudding noch heiß im Topf oder der Schüssel ist, diesen
mit Frischhaltefolie direkt abdecken, so bildet sich keine Haut auf dem
Pudding.
Am nächsten Tag die weiche Butter
(wirklich sehr weich!) mit dem Mixer aufschlagen. Nach und nach den Pudding
dazugeben und kräftig rühren. Zum Schluss einen TL Vanille Paste unterrühren
für einen noch intensiveren Geschmack.
Ich gebe zu, eigentlich sollte
meine Torte aus Vanille und Schokoladen Buttercreme bestehen. Leider ist mir die
Schokoladen Buttercreme total geflockt und war ungenießbar. Wahrscheinlich war
ich zu eifrig oder der Pudding war zu flüssig. Ich weiß es nicht. Auf jeden
Fall hat nur die Vanille Creme geklappt. Wie sagt Max aus „Two Broke Girls“ so
schön „Buttercreme ist eine Bitch.“ Ich gebe ihr recht.
Die Buttercreme für 1 Stunde in
den Kühlschrank stellen.
Überzugcreme:
250g weiche Butter
250g Marshmallow Fluff (weiß)
Zubereitung:
Die Butter zusammen mit dem
Marshmallow Fluff kräftig verrühren, sodass eine homogene Masse entsteht.
Diese Creme ist perfekt geeignet
um Torten zu überziehen, die dann mit Fondat eingedeckt werden sollen.
Die Creme für 1 Stunde in den
Kühlschrank stellen.
Crispy-Platten:
Diese braucht ihr um Grundgerüste
zu modellieren. Es ist eine verdammt klebrige Aktion! Ich hatte im Internet
gelesen, das man am besten Gummihandschuhe anzieht. Blöder Fehler, das hat
leider gar nicht funktioniert. Das einzige was es wirklich ermöglicht hat das Ganze
zu formen und nicht völlig durchzudrehen war mit feuchten Fingern zu modellieren.
Und selbst dann war es noch sehr klebrig.
40g Smacks (Kellogs)
50g Marshmallow (ich habe kleine
verwendet)
10g Butter
Zubereitung:
Die Butter in einem Topf bei
niedriger Stufe schmelzen. Dann die Marshmallow hinzugeben und unter ständigem
Rühren schmelzen. Keine Sorge, das geht besser als gedacht. Ich habe einen
Holzlöffel zum rühren verwendet. Wenn es eine glatte Masse geworden ist, den
Herd ausschalten und die Smacks hinzugeben. Kräftig rühren.
Das Ganze einen Moment abkühlen
lassen und dann mit feuchten Fingern anfangen zu modellieren. Ich habe die
einzelnen Teile auf Backpapier gelegt und dann zum fest werden ins Gefrierfach
für 15min gegeben, ehe ich alles zusammengesetzt habe.
Herstellung der Torte (Material)
Birkmann Velvet Rollfondant schwarz (500g) * Ich habe jedoch festgestellt, dass es zu wenig war. Ich empfehle die doppelte Menge.
Cocktail-Spieße Schwerter (20 Stück)
Herstellung der Torte
Nun können wir
loslegen. Den Biskuit teilt ihr in drei gleich große Platten. Das ist gar nicht
so leicht. Ich hatte mir so einen Drahtschneider besorgt, kam aber nicht damit
klar und habe es dann per Hand mit einem großen Messer gemacht. Nun nehmt ihr einen Tortenring und
setzt in Mittig auf die Böden und zwar so, dass ein 2-3 Zentimeter breiter Rand
außen bleibt. Nun kräftig runter drücken oder mit dem Messer den
Randabschneiden. Aber vorsichtig! Der Rand muss intakt bleiben, das ist kein
Verschnitt! Nehmt euch einen großen Teller und legt den ersten Boden darauf.
Nun nehmt ihr einen Rand und legt ihn darauf (ein kleines Stück müsst ihr
herausschneiden, damit er auf den kleineren Boden passt). So habt ihr nun den
Tortenboden mit einem erhöhten Rand versehen. In die entstandene Kuhle füllt
ihr nun mit einem Spritzbeutel eure Buttercreme. Sie sollte bündig mit dem Rand
abschließen.
Nun den zweiten
Tortenboden auflegen. Wieder einen Rand auflegen und den Vorgang mit dem
Befüllen wiederholen. Den letzten Tortenboden auflegen und schon habt ihr eure
Torte. Zumindest das Grundgerüst.
Streicht die Torte nun
mit der Überzugcreme ein. Hier solltet ihr besonders gründlich arbeiten. Mit
der Creme könnt ihr mögliche Unebenheiten ausbessern. Alles was jetzt nicht
ausgebessert oder glatt gestrichen wird, sieht man später unter dem Fondant. Die
Torte muss nun für mind. 1 Stunde in den Kühlschrank.
In der Zwischenzeit
habe ich meine Crispy-Teile zusammengesetzt und ebenfalls mit Überzugcreme
überzogen. Der Stuhl hat bei mir etwa 15min. im Kühlschrank gestanden. Dann
habe ich etwa 80g Fondat ausgerollt und den Stuhl überzogen. Leider habe ich
den Fondant zu dünn ausgerollt und daher ist er hier und da etwas gerissen. Es
empfiehlt sich gerade am Anfang mit etwas dickerem Fondant zu arbeiten. Nachdem
der Stuhl fertig dekoriert war, wanderte er wieder in den Kühlschrank.
Nun war die Torte
dran. Das restliche Fondant wurde ausgerollt- wie auch beim Stuhl schon musste
ich feststellen, dass ich zu wenig Fondant besorgt hatte und musste ihn sehr
dünn ausrollen, wodurch das Eindecken sehr schwierig wurde und beim ziehen und
glattstreichen ist er hier und da gerissen.
Mit etwas Deko aus dem
restlichen Fondant (hatte noch weißes und habe das teilweise Rot eingefärbt)
konnte man die Risse aber gut überdecken.
Nun noch den Stuhl
oben drauf setzen und die Torte über Nacht im Kühlschrank fest werden lassen.
Und am nächsten tag konnte eifrig geschlemmt werden.
Obwohl so viel Butter
und Creme verwendet wurde, war die Torte nicht übertrieben süß und man konnte
sie gut essen.
Fazit: So bald mache
ich keine Torte mehr. Es ist ein wahnsinniger Aufwand und die Küche sah aus wie
ein Schlachtfeld. Aber vom Geschmack hat die Torte 4* verdient und vom Aussehen
her war sie fürs den aller ersten Versuch auch wirklich ansehnlich.
Wer sich jetzt noch
fragt was für ein Motiv das ist; ich sage nur Game of Thrones. Und wer es jetzt
noch nicht weiß, der hat die besten Bücher und die beste Fernsehserie der
letzten 20 Jahre verpasst. Schämt euch ;-)
eure snoopy