Montag, 22. Juni 2015

J: Was ist Schonkost / Leichte Vollkost???

Was früher „Schonkost“ hieß, wird heute eher unter der Begrifflichkeit „Leichte Vollkost“ von Ärzten verordnet und ist im Grunde eine verschriebene Diät für den Patienten.

Standet ihr schon mal vor der Herausforderung „Schonkost“ zubereiten zu müssen?

Aufgrund einer vorübergehenden gastroenterologischen Erkrankung meines Mannes habe ich mich mit dem Thema ein wenig beschäftigen müssen, da er seitens der Klinik und seines Arztes für einige Zeit eine fett- und zuckerreduzierte, besonders bekömmliche Kost angeordnet bekommen hatte.

Für wen ist „Schonkost“ sinnvoll?

All diejenigen, die chronische Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes (einschließlich Leber und Bauchspeicheldrüse) haben, es einem leicht reizbaren Magen recht machen müssen, gelegentlich mit Gallenkoliken oder allgemein Gallenproblemen kämpfen oder zeitweise unter einer Magen-Darm-Grippe leiden, sollten ihre Ernährung auf leichte Vollkost reduzieren, um den Bauch, die Galle und Leber zu entlasten.

Das heißt nun in keinem Fall, dass man “ja gar nichts mehr essen darf“, wie ich meinen Mann zitieren darf, sondern dass diverse Lebensmittel schlicht in viel kleineren Maßen konsumiert werden sollen.

Beispielsweise ist die Verwendung von Crème Fraîche, Schlagsahne, Sauerrahm oder Kaffeemilch nicht gänzlich untersagt! Sie sollte nur in gediegenem Maße und eben nicht jeden Tag bei der Zubereitung des Essens ihren Einsatz finden.

Hier ein paar wertvolle Tipps zu Do’s und Dont’s aus diversen Internetquellen und Eigentests…

Ersteinmal grundsätzlich: Es sollten keine Lebensmittel zubereitet werden, die bekanntermaßenmaßen Unverträglichkeiten wie bspw. Sodbrennen, Blähungen und Völlegefühl verursachen. Dazu gehören u.A.:

Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, Linsen, Kichererbsen, Erdnüsse usw.)
Weiß- oder Rotkraut, Zwiebeln, Paprika
Frittierte Speisen (Pommes Frites, Kartoffelpuffer etc.)
Fette Speisen
Süße und fette Backwaren
Kohlensäurehaltige und stark gezuckerte Getränke (Cola, Fanta, Sprite, Alkohol jegl. Art)
Mayonnaise
Bohnenkaffee
Frisches Brot

Stattdessen besser folgende Lebensmittel verwenden:

Mageres Fleisch oder Fisch (Hühnchen, Pute, Kalb, mageres Rind, hellfleischiger Fisch)
Reis, Nudeln, Kartoffeln
junge Karotten, Blumenkohl, Champignons, Kürbis
reifes Obst, Bananen, Himbeeren oder Erdbeeren, diverse Kompotte
fettarme Milchprodukte, Magerquark, milder Käse
Kräutertees, fettarme Milch, Wasser

Außerdem sollte man schon bei der Zubereitung auf möglichst schonendes Garen achten. Dämpfen, Dünsten, Pochieren, Kochen, in der Brat- oder Alufolie garen oder grillen gehören z.B. dazu, da hier zumeist wenig Zugabe von Fetten benötigt wird.

Eine kleine Grundauflistung an empfehlenswerten und weniger empfehlenswerten Lebensmitteln habe ich euch als Bilddatei mal mit eingefügt:

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Sicherlich ist es nicht falsch in diesem Zuge auch auf laktose- und glutenfreie Lebensmittel ein besonderes Augenmerk zu richten. Inzwischen gibt es eine wahnsinnig große Bandbreite an wirklich schmackhaften Lebensmitteln, die aber aufgrund von häufigen allergischen Reaktionen ohne bestimmte Bestandteile hergestellt werden.

Laktose – was ist das?

Lactose, Milchzucker oder Laktose (von lateinisch lac, Genitiv lactis Milch) ist ein in Milch enthaltener Zucker und gehört zur Gruppe der Disaccharide. Er besteht aus den beiden Molekülen D-Galactose und D-Glucose. Kuhmilch enthält bis zu 4,7 g/l Lactose, die aus Süß- oder Sauermolke gewonnen werden kann. Die Molke wird durch Erhitzen, Ultrafiltration und Ionenaustausch von Lipiden, Proteinen und Mineralstoffen befreit, im Vakuum eingeengt und die Lactose kristallisiert.

Bei Laktoseintoleranz oder Milchzuckerunverträglichkeit wird der mit der Nahrung aufgenommene Milchzucker, als Folge fehlender oder verminderter Produktion des Verdauungsenzyms Laktase, nicht verdaut.

Der Grund für eine mangelhafte Laktaseaktivität ist ein angeborener oder erworbener Mangel dieses Enzyms. Die Laktoseintoleranz darf jedoch nicht mit der Milcheiweißallergie verwechselt werden. Bei der Milcheiweißallergie, auch Kuhmilchallergie genannt, handelt es sich um eine aktive Immunreaktion aufgrund einer echten Allergie gegen Kuhmilch-Eiweiß. Bei Säuglingen kommt diese Allergie im Gegensatz zu Erwachsenen häufiger vor.

Gluten – was ist das?

Gluten (aus lat. glūtenLeim“), Kleber oder Klebereiweiß, ist ein Sammelbegriff für ein Stoffgemisch aus Proteinen, das im Samen einiger Arten von Getreide vorkommt.

In Verbindung mit Wasser bildet Gluten sogenanntes Klebereiweiß, welches z.B. aus Mehl eine gummiartige und elastische Masse (Teig) macht. Der „Kleber“ hat für die Backeigenschaften eines Mehls eine zentrale Bedeutung und bildet somit das Teiggerüst bei Brot und Gebäck.

Nur aus Mehlen mit Gluten kann Brot in Form eines Laibs (im Unterschied zu Fladenbrot) gebacken werden. Die Menge an Gluten ist für die Backfähigkeit („Gashaltefähigkeit“) von Weizenmehlen ausschlaggebend. Gluten ist dehnbar und sorgt im Weizenteig auf der Gare dafür, dass das Gärgas (Kohlendioxid) gehalten wird und somit das Gebäck aufgehen kann. Im fertigen Gebäck sorgt das geronnene Klebergerüst dafür, dass das Gebäck seine Form behält.

Nun braucht man sich aber nicht geschockt zu fühlen, denn weder Laktose- noch Glutenunverträglichkeiten haben heutzutage mehr eine wirkliche Essenseinschränkung zur Folge.

Die meisten Supermärkte bieten inzwischen viele laktosefreie Molkereiprodukte wie u.A. Milch, Joghurt, Schmand, Quark, Sahne und Pudding, aber inzwischen auch Schokolade und Eis an. Die bekanntesten Hersteller hier sind folgende:


Ebenso wird inzwischen auf den meisten Verpackungen darauf hingewiesen, wenn ein Produkt glutenfrei ist, was es dem Endverbraucher beim Einkauf erheblich erleichtert das Richtige zu finden. Oftmals sind diese Produkte gut sichtbar mit folgenden Logos gekennzeichnet:

 
Wunderbare Rezeptideen findet ihr dann wiederum z.B. unter nachfolgendem Link:


 
Ich hoffe, ich konnte euch vielleicht ein wenig Aufschluss über verdauungsschonende Gerichte geben!

Auch für eine Diät sind „Schonkost“-Gerichte nicht ganz ungünstig! Fettreduziertes und dadurch „hochwertigeres“ und abwechslungsreicheres Kochen hilft auch, um ein paar überschüssige Pfunde los zu werden.

Bis zum nächsten Mal!
Eure Jacky

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