Da mein
Mann (im Pass zwar Deutscher) im Herzen 100% Ösi ist, wollte ich pünktlich zu
den diesjährigen Sommerferien und der Urlaubszeit das kulinarische Österreich
präsentieren.
Wir reisen
regelmäßig (mindestens aber einmal pro Jahr) in die Steiermark und dort in den
fast südöstlichsten Zipfel. Doch auf unseren Urlauben haben wir auch schon in
diversen anderen Städten Halt gemacht. Ganz gleich ob Bauernhof-Idyll,
Wellness- oder Erlebnisurlaub, Hotel oder Ferienwohnung, im rot-weiß-roten Land
ist alles verfügbar und man ist stets herzlichst versorgt.
Österreich
bietet neben einer hervorragenden Küche aber auch noch eine ganze Menge anderer
Attraktivitäten:
Zum
Beispiel eine wunderschöne Landschaft angefangen beim Großklockner (dem größten
Berg Österreichs über den bekannten Gletscher im Ötztal bis hin zum Neusiedler
See (UNESCO-Welterbe) im Burgenland.
Aber auch ein vielfältiges Freizeitangebot für Kulturbegeisterte (ein Städtetrip nach Wien, Salzburg, Innsbruck, Graz, Linz oder Bregenz lohnt immer) als auch für Sportaffine (Wandern, Bergsteigen, Skifahren, Snowboarden, allerlei Wassersport oder Wanderritte) lockt jährlich zahlreiche Touristen in unser Nachbarland.
Ebenso
bietet Österreich mit seinen acht direkten Nachbarländern (Deutschland,
Lichtenstein, Schweiz, Italien, Slowenien, Ungarn, Slowakei und Tschechien) ein
perfekter Ausgangspunkt für die weitere Reiseroute.
Ich selbst
allerdings lasse mich immer wieder gerne von lokalen und familientraditionellen
Rezepten begeistern, ganz gleich ob süß, salzig, sauer oder herzhaft!
Worüber
ich am Anfang allerdings gestolpert bin und womit mich erstmal anfreunden
musste, sind die unzähligen österreichischen Anders-Bezeichnungen der Artikel,
daher hier mal ein kleiner Vokaltest:
Beiried - RoastbeefEierschwammerl - Pfifferling
Eierspeis(e) - Rührei
Erdapfel - Kartoffel
Faschiertes - Hackfleisch
Fleckerl - Teigware
Fisolen - grüne Bohnen
Germ - Germ
Geselchtes - geräuchertes Fleisch
Grießkoch - Grießbrei
Karfiol - Blumenkohl
Kipferl - Hörnchen
Kohlsprossen - Rosenkohl
Krapfen - Berliner / Kreppel
Kren - Meerrettich
Kukuruz - Mais
Marille - Aprikose
Maroni - Esskastanie
Melanzani - Aubergine
Mehlspeise - Süßspeise oder Kuchen
Palatschinke(n) - Eierkuchen / Crêpe
Paradeiser - Tomate
Petersil - Petersilie
Plutzer - Kürbis
Powidl - Zwetschge
Ribisel - Johannisbeere
Röster - Kompott
Sauerrahm - saure Sahne
Scherzl - Brotanschnitt / Kruste / Knusti
(Schlag-) Obers - (Schlag-) Sahne
Schwammerl - Pilz
Schwarzbeere - Heidelbeere
Semmel - Brötchen
Sturm - Federweißer / Maische / Traubenmost
Topfen - Quark
Vogerlsalat - Feldsalat
Weichsel - Sauerkirsche
Weinberl od. Zibebe - Rosine
Zuckerl - Bonbon
So ich denke, damit kommt man ganz gut über die Runden… ich hoffe, ich habe euch nun nicht überrannt! Wer nach sonstigen Austriazismen suchen möchte, klickt bitte hier
Fleischige Spezialitäten
Typische und
weltweit bekannte österreichische Gerichte sind natürlich das Wiener Schnitzel
(ein paniertes Kalbsschnitzel), das Brat- oder Backhendl und Gulasch.
Dass sehr viele Einheimische aber auch gerne regelmäßig zum Buschenschank ihres Vertrauens gehen, um dort eine „Jausenplatte“, „Saure Bohnen“ oder „Saures Rindfleisch“ zu essen, geht bei vielen Touristen eher unter.
„Jause“ wird
eine zumeist nachmittagliche Zwischenmahlzeit genannt, die meist nur für den
kleinen Hunger zwischendrin sein soll. Bestellt man sich aber im Buschenschank
oder im Heurigen eine solche Platte artet das häufig in Fresserei aus und man
ist anschließend so pappsatt, dass man sich das Abendessen sparen kann.
„Saure Bohnen“ oder „Saures Rindfleisch“ esse ich
persönlich sehr gerne. Ersteres habe ich sogar auch schon Zuhause selbst
gemacht, wenngleich es anders schmeckt als rund 800 Kilometer weiter südlich!
Sogenannte Käferbohnen werden mit Zwiebeln, Kürbiskernöl und einer Menge Essig
angemacht und mit Schwarzbrot serviert. Beim sauren Rind handelt es sich
eigentlich um ein Reste-Essen, das inzwischen aber ebenso zu einem Hauptgericht
mutiert ist und aus dünnen, gekochten Suppenfleisch- oder Tafelspitzscheiben in
Essig-Öl-Marinade besteht. Auch hierzu reicht man Schwarzbrot.
Regional
gibt es dann selbstverständlich noch einiges leckeres mehr. Wie das Rezept „Kärntner Nudeln“ verrät, hat Österreich seine
eigenen gefüllten Gnocchi! Aber auch Fischgerichte (häufig mit Karpfen oder
Forelle), als auch Suppen (Frittatensuppe, Grießnockerl-/ Leberknödel- oder
Speckknödelsuppe) können sich sehen lassen.
Mehlspeisen & Gebäcke
Dass die
Österreicher nicht nur hervorragende herzhafte Fleisch- und Fischgerichte
zaubern können, beweisen unzählige Mehlspeisen wie der berühmte Kaiserschmarrn,
Marillen- oder Germknödel mit Vanillesoße, Apfelstrudel oder die schokobombige
Sachertorte.
Doch
selbst darüber hinaus gibt es noch so viele leckere süße Gerichte, dass ich aus
dem Aufzählen gar nicht mehr heraus kommen würde… „Kardinalschnitten“,
Palatschinken (ähnlich wie Crêpe), Pofesen (vergleichbar mit Arme Ritter),
Linzer Torte, „Kärtner Reinling“, Buchteln,
Manner-Schnitten, Mozartkugeln…. und so weiter und so fort…
Kaffee & Wein
Die Liste
österreichischer Kaffeespezialitäten ist ebenso lang wie die Wiener
Kaffeegeschichte. Sogenannte „Wiener Kaffeehäuser“ sind typische gastronomische
Einrichtungen. Anders als in einem gewöhnlichen Café war es im Wiener
Kaffeehaus durchaus üblich, dass ein Gast, der nur einen Kaffee bestellt hat, auch
stundenlang an seinem Tisch sitzen bleiben durfte, Zeitungen studierte oder als
Schriftsteller dort arbeitete.
In den
über 1.100 Cafés, etwa 1.000 Espresso-Bars und über 200 Konditoreien hat annähernd
jedes Kaffeehaus in Wien seine eigene Kaffeebohnenmischung, das wie ein
Geheimrezept gehütet wird. Es lohnt sich also bei einem Besuch der
österreichischen Hauptstadt immer an unterschiedlichen Orten einen Kaffee zu
genießen.
So findet
man auf beinah allen Getränkekarten den „kleinen Braunen“ (einfacher Mokka mit
Milch oder Obers = Sahne), den „Fiaker“ (großer Mokka im Glas mit viel Zucker
und einem Schuss Rum), die „Melange“ (halb Kaffee, halb Milch) oder den „Zarenkaffee“
(starker Espresso mit einer Haube aus gezuckert-gesprudeltem Eidotter).
Nicht
minder ruhmreich ist Österreichs Weinvielfalt. Seit Jahrhunderten wird in Wien,
Niederösterreich, Teilen der Steiermark und dem Burgenland Wein angebaut.
Sehr
bekannte Rebsorten unter den Weißweinen sind der Sauvignon Blanc, Grüner
Veltliner, der Weiße Burgunder oder aber auch der Rheinriesling. Weißwein wird
gerne und häufig mit Mineralwasser und/oder Almdudler gemischt. Man könnte fast
meinen, es sei ein Österreichisches Nationalgetränk!
Zu den bekannten,
aber weniger vielfältigen Rotweinrebsorten zählen u.a. Blaufränkisch,
Blauburger, der Blaue Portugieser oder Zweigelt. Diese werden auch zu 90% ausschließlich
im Burgenland angebaut.
Wer sich als
Weinliebhaber zu Geschmack und Anbaugebieten nähere Informationen einholen
möchte, kann das hier tun.
Um
möglichst authentisch nach kochen zu können, möchte ich euch natürlich Crazy
Kitchen wärmstens ans Herz legen, da ich wirklich stets nach Rezepten koche,
die ich aus erster Hand meiner österreichischen Schwiegerfamilie bekomme, aber
auch austria.info oder ichkoche.at oder kochrezepte.at bieten eine umfangreiche
Rezepte-Auswahl. Da ist sicher für jeden (Hobby-) Koch und jeden Tag etwas
dabei!
Ich hoffe,
ich konnte euch Österreichs Küche von einer noch unbekannten Seite zeigen und
schmackhaft machen. Natürlich könnt ihr aber auch ein Kommentar mit Fragen
hinterlassen, wenn ich mit Tipps und Tricks dienen kann. J
Tschüss
und Baba
eure Jacky
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